Crowding-out

Crowding-out
Crowding-out
 
['kraʊdɪngaʊt, englisch] das, -(s), die Verdrängung privater (Investitions- und/oder Konsum-)Nachfrage durch staatliche Nachfrage bei einer Erhöhung der Staatsausgaben. Die moderne wirtschaftstheoretische Diskussion möglicher Crowding-out-Effekte setzte in den 1960er-Jahren ein; sie hat ihre historische Wurzel in der von den Monetaristen neu vorgetragenen These der klassischen Nationalökonomie, dass eine finanzpolitische Expansionspolitik durch (kredit- oder steuerfinanzierte) Ausgabenprogramme wirkungslos sei.
 
Wirtschaftstheoretisch werden folgende Arten unterschieden: 1) indirektes Crowding-out infolge einer Erhöhung der Staatsnachfrage und ihrer Finanzierung im Wirtschaftskreislauf, v. a. das zinsinduzierte indirekte Crowding-out: Bei konstanter Geldmenge kommt es im Gefolge der zusätzlichen Staatsnachfrage zu Zinssteigerungen, die zu einem Rückgang der privaten Nachfrage (z. B. der Investitionen) führen. Beim partiellen Crowding-out wird durch die Verdrängung privater Nachfrage die expansive Wirkung der Staatsausgaben nur abgeschwächt. Beim totalen Crowding-out, wird durch die staatliche Nachfrage private Nachfrage in gleichem Umfang verdrängt; es kommt lediglich zu einer Änderung der Zusammensetzung der Gesamtnachfrage. 2) Direktes Crowding-out kommt demgegenüber durch eine unmittelbare Reaktion der privaten Wirtschaftssubjekte zustande und hängt entscheidend von der Art der staatlichen Aktivität ab. Die wirtschaftstheoretische Diskussion hat sich in starkem Maße von der Untersuchung kurzfristiger Wirkungen einer Veränderung der Staatsaktivität verlagert auf die Analyse langfristiger Effekte, z. B. unter Einbeziehung der Vermögenseffekte im privaten Sektor und der staatlichen Zinsausgaben.

Universal-Lexikon. 2012.

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